Heute haben mein Bruder und ich im Kino
Man of Steel in 3D gesehen. Hier ein kurzes und Spoiler-freies Fazit von jemandem, der weder die Comics gelesen, noch die vorigen Filme in irgendeiner Weise gefeiert hat.
Wie nicht anders zu erwarten hieven Zack Snyder als Regisseur und das Team von Produzenten um Christopher Nolan in dieses Jahrzehnt. Entschuldigt die Wortwahl, aber "geiler" hat noch kein Film mit dem Mann im blauen Strampelanzug ausgesehen. Gleich ein großeses Plus: der Anzug sieht nicht mehr aus wie eine Strumpfhose und wirkt, wie Batmans Rüstung in Nolans Trilogie um den schwarzen Rütter, düsterer aber dennoch irgendwie realistischer. So lässt sich eigentlich der komplette Look des Films beschreiben. Es gibt wirklich spektakuläre Aufnamen zu bestaunen, die Kamera scheint wie losgelöst, ist ständig am Geschehen, nur um gleich darauf wieder eine epische Großaufnahme zu zeigen. Das die meisten Bilder reines CGI-Feuerwerk sind stört hier nicht - es handelt sich um einen Film mit Superman, wie realistisch kann es da schon zugehen?
Achja, hier kommen wir auch zum eigentlich einzigen Kritikpunkt: der Story. Wer den alten neuen Superman-Film von 2006, bekommt fast nochmal die gleiche Geschichte verpasst, außer das Superman in diesem Film nicht nach längerer Abwesenheit wieder auf die Erde zurückkehrt. Der Aufbau der Handlung bringt etwas Abwechslung, in die doch sehr vorhersehbare und einfach gestrickte Story, aber, wir müssen ehrlich sein: wir reden über einen Film mit Superman, dem Mann aus Stahl. Wer hier ein literarisches Meisterwerk an Drehbuch erwartet, sollte aus dem Kino draußen bleiben - am Besten aus allen zukünftigen Superhelden-Geschichten die da aus Hollywood noch kommen werden (egal ob es sich um Hulk, Iron Man, Batman, Superman, X-Men, Antman whatever handelt...
).
Zu Beginn wird sich - bis ungefähr zur Hälfte des Films - Zeit genommen die Charakter aufzubauen, die Herkunft zu zeigen und sein Leben auf der Erde. Natürlich gibt es auch hier immer wieder mal Action-Szenen wie man sie aus anderen Blockbustern gewohnt ist, doch danach geht es erst richtig los. Es wird ein Action-Bombast-Feuerwerk abgebrannt, welches Seinesgleichen sucht, zumindest im Bereich der "Superhelden-Filme". Meiner Meinung nach können da die Action-Szenen, aus dem noch gar nicht so alten Iron Man 3 nicht ansatzweise heranreichen. Hier wird einfach mit brachialer Gewalt alles auseindergenommen und das mit einer Detailverliebtheit, dass man sich regelrecht an der Zerstörung ergötzen kann. Klingt zwar pervers - ist es aber nicht - wir sind ja in einem Superman-Film, wie ich bereits einige Male festgehalten habe.
3D ist zwar nicht zwingend erforderlich, da es keine WTF-Effekte gibt, aber das Bild gewinnt deutlich an Räumlichkeit. Ich denke die 3D-Umsetzung ist auf dem gleichen Niveau wie bei Star Trek - Into Darkness. Die wirklich epische Musik mit tollen und sehr mitreißenden Grundtönen von Hans Zimmer gibt den Ohren, was die Augen von der Leinwand bekommen - ein tolles und kraftvolles Feuerwerk.
Zu guter Letzt kann ich nur sagen: wer überlegt Pacific Rim aufgrund der "Epicness" anzuschauen -> ab ins Kino, Man of Steel genießen! Wer auf toll verfilmtes Comic-Helden-Blockbusterkino steht: auch ins Kino, hier wird einem Alles geboten, was ein Superhelden-Blockbuster haben soll!
Mit diesem Film wirkt Superman auf ganzer Linie super und ich freue mich auf einen weiteren Film!
Trailer
P.S. Wer dem Titel "Man of Steel" aus nostalgischen Gründen nichts abgewinnen kann und ein
Superman im Titel sehen möchte, mir ist da ein Passender in den Sinn gekommen, der den Film beschreibt:
Superman - Unleashed